Torgau – zwischen Märchen und Misere
›Ich könnte aufhören mit den Drogen, wenn ich will,‹ kratzt es im Retortenbeat aus einer Bluetoothbox am Bahnhofsvorplatz. ›Ich könnte auch aufhören mit dem Pogen, wenn ich will.‹ Zwei Zeilen…
›Ich könnte aufhören mit den Drogen, wenn ich will,‹ kratzt es im Retortenbeat aus einer Bluetoothbox am Bahnhofsvorplatz. ›Ich könnte auch aufhören mit dem Pogen, wenn ich will.‹ Zwei Zeilen…
›Ihr Männer habt immer so viel Angst,‹ schüttelt Valeria den Kopf. Gemeinsam tragen wir ein fenstergroßes Gemälde durch einen zerkratzen Industriebau in der Leipziger Peripherie. Nur noch ein paar Meter,…
Ich träume, dass ich aufwache. In meinem alten Kinderzimmer, unten im Erdgeschoss. Der Traum ist immer derselbe: Ich wache auf, gehe raus in den Flur (links das elterliche Schlafgemach, rechts…
Damals ahnte ich noch nicht, dass mein Plan Schriftsteller zu werden einzig aus der hilflosen Suche nach Bedeutsamkeit geboren war. Schreiben mochte ich schon, Wörter faszinierten mich – künstlerisch-inhaltlich oder…
›Große Töne, kleine Schritte! Wie ist das denn jetzt, ein Chronist sein zu wollen?‹, geht es mir durch den Kopf. Ich blinzele verunsichert. Die Sonne hängt so tief vorm eigenen…
›Beinahe verpasst‹ wäre dramatisierend. Aber ich musste mich dann doch noch einmal vergegenwärtigen, mich zu sputen. Die Türen schließen eine Minute vor Abfahrt. Bin ich so nicht gewohnt von Deutschland.…
Am nächsten Tag trifft mich das Elend mit voller Wucht. Die Obere Badstraße in Eberbach. In diesem Altstadtgässchen im hinteren Neckartal hat die Zeit aufgegeben und sich aus dem Staub…
Scherenschnitte auf Weiß. Grüngraues Passepartout, schmaler, heller Holzrahmen. Dargestellt im geschnittenen Schwarz: Kellner:innen. Natürlich. Ich sitze im Café Maître. Allerdings mehr männliche Bedienstete. Alle im Frack, bis auf einen, der…
Es ist einer der Abende, an denen man einfach nur nach Hause will. Aber dann stellt sich exakt der Mensch einem in den Weg, der es auch schon zu Schulzeiten…
»Ich will nicht in dieses betreute Wohnen, niemals,« brülle ich Sascha durch den Hörer an, als wir dann doch einmal zusammen telefonieren. »Es ist ja nicht einmal die Angst vor…