Torgau – zwischen Märchen und Misere
›Ich könnte aufhören mit den Drogen, wenn ich will,‹ kratzt es im Retortenbeat aus einer Bluetoothbox am Bahnhofsvorplatz. ›Ich könnte auch aufhören mit dem Pogen, wenn ich will.‹ Zwei Zeilen…
Amsterdam – Cocktails & Angst
›Ihr Männer habt immer so viel Angst,‹ schüttelt Valeria den Kopf. Gemeinsam tragen wir ein fenstergroßes Gemälde durch einen zerkratzen Industriebau in der Leipziger Peripherie. Nur noch ein paar Meter,…
Prag, von damals bis morgen. Januar 2025.
Ich träume, dass ich aufwache. In meinem alten Kinderzimmer, unten im Erdgeschoss. Der Traum ist immer derselbe: Ich wache auf, gehe raus in den Flur (links das elterliche Schlafgemach, rechts…
Dresden – From Russia With Love
Ursprünglich wollte ich woanders übernachten, ursprünglich wollte ich aber auch ganz woanders wohnen. Aber jetzt bin ich stolzer Besitzer einer Eigentumswohnung in Leipzig und merke, wie es mich immer öfter…
Lübeck, im Frühling.
Die Schreie der Möwe sind herzzerreißend. „Manchmal hängen die Kleinen irgendwo fest und kommen nicht raus“, klärt die Inhaberin des Frühstückscafés ihren Gast auf, dem sie gerade seine Bestellung bringt…
Edinburgh, Schottland. Oder ›Eddinburrah‹, wie die Einheimischen sagen. Herbst 2013.
Damals ahnte ich noch nicht, dass mein Plan Schriftsteller zu werden einzig aus der hilflosen Suche nach Bedeutsamkeit geboren war. Schreiben mochte ich schon, Wörter faszinierten mich – künstlerisch-inhaltlich oder…
Leipzig, Eisenbahnstraße. Ein Samstag Vormittag im Oktober.
Sämtliche Waren im Supermarkt stehen als Verpackungseinheiten im Regal. Obst, Kekse, Sonnenblumen. Die Basics des täglichen Bedarfs, immer im 6er, 12er oder 24er-Verbund. So ist es ökonomischer, spart Geld, wirkt…
Mittwoch. Leipzig Innenstadt. In einem Szenecafé.
Als erstes beeindruckt die enorme Raumhöhe. Fünf Meter, vielleicht sogar sechs. Könnte man auch instant als Showroom für Kleinflugzeuge nutzen.Hohe Fenster, unverputzte Betonwände, schwarz gestrichene Decke. Schwarz gestrichene Rohre an…
Rom, Montag Abend. Der letzte Tag meines Aufenthaltes.
Rom, es regnet. Die U-Bahnen streiken. Busse fahren auch nicht so wirklich. Nur mit einem Umweg von einer Dreiviertel Stunde schaffe ich es mit dem Zug von Tirbutina nach Termini.…